Informationen zur Reaktivierung der Primstalbahn
Es gibt ja im Saarland öfters (berechtigte) Kritik an der Saarländischen Verkehrspolitik, besonders was ÖPNV und Reaktivierungen von Bahnstrecken angeht aber Heute wollen wir mal über etwas Positives berichten.
Es gibt Bauarbeiten auf der Primstalbahn und ja nicht nur Kleinigkeiten sondern, wie die Plattform Mobilität erfahren hat, größere Sanierungsmaßnahmen.
So sollen alle Holzschwellen auf der gesamten Strecke gegen Betonschwellen ausgetauscht werden.
Bei Primsweiler sind die Sanierungsarbeiten voll im Gang, die Holzschwellen sind bis zum ehemaligen Bahnhof getauscht und Schotter wurde aufgebracht.
Nun muss noch die Gleislage angepasst und gestopft werden.
Primstalbahn am 02.10.2023
Die Saarbrücker Zeitung berichtet:
Nun doch keine Bahnstreckenreaktivierung zwischen Limbach und Wadern?
September 2021
Das MWAEV in Saarbrücken macht einerseits Hoffnung auf die Reaktivierung der Primstalbahn auch bis Wadern, auf der anderen Seite möchte das gleiche Ministerium die Strecke zwischen Limbach und Büschfeld mit einem Radweg überbauen.
Im Amstblatt der Stadt Wadern wird auf die Planfeststellung für den Radweg hingewiesen.
Zumindest muss man das endgültige Gutachten zur Reaktivierung abwarten, welches sehr wahrscheinlich Mitte 2023 vorliegen kann.
Wer nun glaubt, dass ein vorhandener neu gebauter Radweg für eine Bahnstreckenreaktivierung wieder zurückgebaut würde, der gibt sich einer Illusion hin, denn wenn man wirklich eine Reaktivierung im Auge hätte, dann würden auch Alternative Routen für den Radweg gesucht werden.
Die Plattform Mobilität wird weiterhin Worte und Taten miteinander vergleichen, denn hier wird anscheinend mit gespaltener Zunge geredet.
Radwege und Fußwege sind wichtig, ebenso aber Reaktivierungen von Bahnstrecken, damit ein ökologischer Mobilitätsverbund entstehen kann.
Bekanntmachung
Planfeststellung gemäß § 72 ff. Saarländisches Verwaltungsverfahrensgesetz (SVwVfG) in Verbindung mit § 39 Saarländisches Straßengesetz (SaarlStrG) für den Neubau eines straßenbegleitenden Rad- und Gehweges im Zuge der L II.O 333 ab dem Netzknoten NK 6507 037 bei Straßen km 2+984 in Limbach bis zum nördlichen Ortsrand von Büschfeld mit einer Gesamtlänge von rd. 2,9 km auf der bestehenden, stillgelegten Bahntrasse sowie für die Ausführung der landschaftspflegerischen Vermeidungs-, Minderungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in den Gemarkungen Limbach der Gemeinde Schmelz des Landkreises Saarlouis und Büschfeld der Gemeinde Wadern des Landkreises Merzig-Wadern. Das Saarland, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, dieses vertreten durch den Landesbetrieb für Straßenbau, Peter-Neuber-Allee 1, 66538 Neunkirchen
ÖDP Saar und Grüne Schmelz kritisieren die Radwegpläne zwischen Limbach und Büschfeld.
ÖDP gegen Vernichtung der Primstalbahn
Groß: Radweg muss abseits der Bahntrasse entstehen
(Schmelz/Saarbrücken, 07.09.2021) Die ÖDP Saar lehnt die Pläne der Landesregierung, den alten Streckenverlauf der Primstalbahn mit einem Radweg zu überbauen, entschieden ab.
Philipp-Noah Groß (ÖDP) kritisiert offensichtliche Verstöße gegen die bestehenden Verkehrspläne des Landes: „Im Verkehrsentwicklungsplan für den ÖPNV ist ausdrücklich die Option einer Verlängerung der Primstalbahn ins Waderner Stadtgebiet festgehalten. Zwischen Limbach und Büschfeld ist das nur auf der alten Bahntrasse machbar. Daher würde eine Überbauung einer Verlängerung nach Wadern zwangsläufig im Weg stehen und sie praktisch auf Dauer verhindern. Verkehrsministerin Rehlinger begeht damit eine Verhinderungsplanung und koppelt ausgerechnet ihre Heimatstadt vom Bahnverkehr ab. Das schadet nicht zuletzt der touristischen Attraktivität der Region."
Grüne Schmelz: Verlässlichkeit von Beschlüssen der Landesregierung kleiner als zwei Monate:
Mit großer Verwunderung haben wir aus dem Amtlichen Bekanntmachungsblatt vom 3. September von der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für den Geh- und Radweg zwischen Limbach und Büschfeld erfahren.
Das ist zum jetzigen Zeitpunkt unverständlich. Hier hätte mindestens das Ergebnis der Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung der Primstalbahn nach Wadern unbedingt abgewartet werden müssen. Es ist völlig unverständlich, wenn zunächst durch die Landesregierung Reaktivierungen beschlossen, dann aber mit dem Überbau von 3 km Bahnstrecke Teile des Wirtschaftsministeriums genau das Gegenteil unternehmen. Dies gilt um so mehr, da die den VEP ÖPNV betreffenden Passagen im Feststellungsentwurf von Mängeln behaftet sind.
Plattform Mobilität begrüßt die Forderung der GRÜNEN
Wadern Grüne wollen Bahnverbindung bis Wadern
Stadtrat Wadern diskutiert in seiner Sitzung am Donnerstag über eine mögliche Verlängerung der Primstalstrecke ab Limbach.
Von Margit Stark WADERN |
Die Stadt Wadern sollte den Willen zur Reaktivierung der Primstalstrecke bekunden, lautet eine Forderung der Fraktion der Grünen im Waderner Stadtrat. Um ihrem Vorstoß Nachdruck zu verleihen, hat der stellvertretende Fraktionschef Volker Morbe beantragt, dass die Wiederbelebung der Bahnstrecken von Schmelz nach Wadern und von Merzig nach Losheim auf der Tagesordnung für die Sitzung des Waderner Stadtrates an diesem Donnerstag, 29. Oktober, um 18.30 Uhr in der Herbert-Klein-Halle gesetzt wird.
Die Anbindung von Wadern an das öffentliche Nahverkehrsnetz ist nach seiner Ansicht alles andere als gut. Die Verantwortlichen der Stadt Wadern sollten die Chance nicht versäumen, an der Diskussion über die Reaktivierung von Schienenstrecken für einen umweltfreundlichen Bahnverkehr zu beteiligen – ein Thema, das auf Bundes- wie auf Landesebene wieder aufgeflammt sei.
Den Wadernern in die Karten spielen könnten die Kosten-Nutzen-Analysen, die das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr im Zuge des Verkehrsentwicklungsplanes ÖPNV Saarland in Auftrag gegeben hat. Die Überprüfung von möglichen Streckenreaktivierungen habe ergeben, dass die Primstalstrecke von Dillingen nach Schmelz mit 3,6 Punkten die zur Reaktivierung wirtschaftlich sinnvollste Strecke im Saarland sei. „Diese Strecke führt in einer Verlängerung bis Büschfeld und letztendlich bis nach Wadern mit einem Streckenast nach Lebach“, sagt Morbe.
Zudem sei man bei der Überprüfung zu dem Schluss gekommen, „dass selbst mit einer Streckenverlängerung von Schmelz nach Wadern die Gesamtstrecke mit 1,2 Punkten noch eine positive Bewertung hinsichtlich Realisierbarkeit hat“.
Nach Ansicht der Grünen spricht die Kosten-Nutzen-Rechnung dafür, die Reaktivierung der genannten Strecke zumindest bis nach Büschfeld voran zu treiben. Derzeit befasse sich die Gemeinde Schmelz mit einer möglichen Streckenreaktivierung bis in ihren Zuständigkeitsbereich. „Diese Gelegenheit sollte nun auch die Stadt Wadern nutzen, und sich für eine Reaktivierung bis Wadern-Büschfeld als attraktive und klimafreundliche Anbindung der Stadt an die Saarschiene und den überregionalen Verkehr aussprechen“, sagt er.
Ein Zug benötige bis Dillingen rund 30 Minuten, bis Lebach 20 Minuten. „Das wären deutlich kürzere Fahrzeiten, als die öffentlichen Busse derzeit benötigen.“ Zudem sei für die Mitarbeiter der Dillinger Hütte, der Fordwerke Saarlouis und anderer Unternehmen an der Saar eine direkte Anbindung an ihren Arbeitsplatz garantiert. „Vom Bahnhof Dillingen bestehen Anschlüsse an die Hauptstrecken der Regionalzüge nach Saarbrücken und Trier.“ Und noch etwas hat für Morbe Charme: „Eine bereits angedachte direkte Anbindung von Dillingen ins französische Bouzonville würde eine attraktive Zugverbindung von Wadern bis nach Frankreich und Luxemburg herstellen.“ Profitieren würden auch Gewerbebetriebe, die an der Zugstrecke lägen. Sie hätten die Möglichkeit, einen Großteil ihres Güterverkehrs auf die Schiene zu verlagern – etwa die Firma Saargummi. Eine intakte Schienenstrecke könne auch die Ansiedlung neuer Unternehmen begünstigen. Das landschaftlich ansprechende Primstal braucht laut Morbe eine bessere touristische Erschließung. „Eine Bahnanbindung wäre ohne Zweifel hilfreich, für Wander-und Fahrradtouristen würde ein Besuch unserer Gegend an Attraktivität gewinnen“, sagt er. Auch die Fortführung des Radwegeausbaus von Limbach nach Wadern wird auf Bitten der Grünen-Fraktion Thema.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/wadern/fraktion-der-gruenen-wadern-fuer-reaktivierung-der-bahnverbindung_aid-54301899