Informationen zur Reaktivierung der Primstalbahn
Plattform Mobilität begrüßt die Forderung der GRÜNEN
Wadern Grüne wollen Bahnverbindung bis Wadern
Stadtrat Wadern diskutiert in seiner Sitzung am Donnerstag über eine mögliche Verlängerung der Primstalstrecke ab Limbach.
Von Margit Stark WADERN |
Die Stadt Wadern sollte den Willen zur Reaktivierung der Primstalstrecke bekunden, lautet eine Forderung der Fraktion der Grünen im Waderner Stadtrat. Um ihrem Vorstoß Nachdruck zu verleihen, hat der stellvertretende Fraktionschef Volker Morbe beantragt, dass die Wiederbelebung der Bahnstrecken von Schmelz nach Wadern und von Merzig nach Losheim auf der Tagesordnung für die Sitzung des Waderner Stadtrates an diesem Donnerstag, 29. Oktober, um 18.30 Uhr in der Herbert-Klein-Halle gesetzt wird.
Die Anbindung von Wadern an das öffentliche Nahverkehrsnetz ist nach seiner Ansicht alles andere als gut. Die Verantwortlichen der Stadt Wadern sollten die Chance nicht versäumen, an der Diskussion über die Reaktivierung von Schienenstrecken für einen umweltfreundlichen Bahnverkehr zu beteiligen – ein Thema, das auf Bundes- wie auf Landesebene wieder aufgeflammt sei.
Den Wadernern in die Karten spielen könnten die Kosten-Nutzen-Analysen, die das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr im Zuge des Verkehrsentwicklungsplanes ÖPNV Saarland in Auftrag gegeben hat. Die Überprüfung von möglichen Streckenreaktivierungen habe ergeben, dass die Primstalstrecke von Dillingen nach Schmelz mit 3,6 Punkten die zur Reaktivierung wirtschaftlich sinnvollste Strecke im Saarland sei. „Diese Strecke führt in einer Verlängerung bis Büschfeld und letztendlich bis nach Wadern mit einem Streckenast nach Lebach“, sagt Morbe.
Zudem sei man bei der Überprüfung zu dem Schluss gekommen, „dass selbst mit einer Streckenverlängerung von Schmelz nach Wadern die Gesamtstrecke mit 1,2 Punkten noch eine positive Bewertung hinsichtlich Realisierbarkeit hat“.
Nach Ansicht der Grünen spricht die Kosten-Nutzen-Rechnung dafür, die Reaktivierung der genannten Strecke zumindest bis nach Büschfeld voran zu treiben. Derzeit befasse sich die Gemeinde Schmelz mit einer möglichen Streckenreaktivierung bis in ihren Zuständigkeitsbereich. „Diese Gelegenheit sollte nun auch die Stadt Wadern nutzen, und sich für eine Reaktivierung bis Wadern-Büschfeld als attraktive und klimafreundliche Anbindung der Stadt an die Saarschiene und den überregionalen Verkehr aussprechen“, sagt er.
Ein Zug benötige bis Dillingen rund 30 Minuten, bis Lebach 20 Minuten. „Das wären deutlich kürzere Fahrzeiten, als die öffentlichen Busse derzeit benötigen.“ Zudem sei für die Mitarbeiter der Dillinger Hütte, der Fordwerke Saarlouis und anderer Unternehmen an der Saar eine direkte Anbindung an ihren Arbeitsplatz garantiert. „Vom Bahnhof Dillingen bestehen Anschlüsse an die Hauptstrecken der Regionalzüge nach Saarbrücken und Trier.“ Und noch etwas hat für Morbe Charme: „Eine bereits angedachte direkte Anbindung von Dillingen ins französische Bouzonville würde eine attraktive Zugverbindung von Wadern bis nach Frankreich und Luxemburg herstellen.“ Profitieren würden auch Gewerbebetriebe, die an der Zugstrecke lägen. Sie hätten die Möglichkeit, einen Großteil ihres Güterverkehrs auf die Schiene zu verlagern – etwa die Firma Saargummi. Eine intakte Schienenstrecke könne auch die Ansiedlung neuer Unternehmen begünstigen. Das landschaftlich ansprechende Primstal braucht laut Morbe eine bessere touristische Erschließung. „Eine Bahnanbindung wäre ohne Zweifel hilfreich, für Wander-und Fahrradtouristen würde ein Besuch unserer Gegend an Attraktivität gewinnen“, sagt er. Auch die Fortführung des Radwegeausbaus von Limbach nach Wadern wird auf Bitten der Grünen-Fraktion Thema.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/wadern/fraktion-der-gruenen-wadern-fuer-reaktivierung-der-bahnverbindung_aid-54301899