Güterverkehr auf der Schiene für Homanit:
Die Stimmen mehren sich, die für eine Bahnanbindung der Firma Homanit in Niederlosheim plädieren.
Die Gleise liegen schon, müssten aber in Teilanschnitten saniert werden und einige Bahnübergänge müssen auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die Kosten für die Sanierung der Infrastruktur liegen vor, die Gemeinde Losheim hat konkrete Zahlen durch ein detailiertes Gutachten vorliegen.
Erhard Pitzius, Vorsitzender der Plattform Moblität, hat in der letzten Sitzung des Projektberates Verkehrsentwicklungsplan Saarland (VEP ÖPNV Saarland) am 16.12.2021 die Thematik HOMANIT in Niederlosheim und MEISER in Schmelz-Limbach angesprochen und das Land (MWAEV) angemahnt, sich besser um "seine" NE-Bahnen (Nicht bundeseigene Eisenbahnen) zu kümmern, die der Überwachung der Landeseisenbahnaufsicht unterliegen.
Im Saarland gibt es aktuell keine offizielle Förderung von NE-Bahnen, in anderen Bundesländern wie NRW oder Baden-Württemberg ist eine Förderung im Landeshaushalt eingestellt.
Zusätzlich zu einer intakten Infrastruktur braucht es aber auch verlässliche Partner, also Eisenbahnverkehrsunternehmen, die den Betriebsablauf sicher und verlässlich abwickeln.
Gerade bei Massengütern und oder großen Lasten ist die Bahn dem LKW Transport weit überlegen, besonders dann wenn Absender und Empfänger einen eigenen Gleisanschluss besitzen.
Gleisanschlüsse, die besonders durch MORA C (Bahnreform) verloren gingen, müssen wieder aufgebaut werden.
Aber und das zeigt die Vergangenheit, Kunden brauchen Kontunuität und Verlässlichkeit auf Jahre.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-wirtschaft/grossinvestition-bei-homanit-in-losheim-betriebsrat-bahnanschluss-noetig_aid-64702255
https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/homanit_investiert_65_mio_euro_im_saarland_100.html
Der 1. Vorsitzende der Plattform Mobilität hat die Thematik (NE Bahnen) ehemalige MBE, MECL und Güterverkehr Homanit diese Woche auf zwei Meetings angesprochen und die Dringlichkeit angemahnt.
1. Mittwoch 15.12. 2021 - SPD Fraktion Landtag ► Anhörung zum Wahlprogramm zur Landtagswahl
2. Donnerstag 16.12. 2021 - MWAEV ► Konstituierende Sitzung des VEP Projektbeirats 2. Teil
Die nächste Sitzung VEP wird im Februar 2022 sein.
Im VEP Projektbeirat werde ich am Thema dran bleiben, natürlich auch in Bezug auf den Verkehrsausschuss des saarländischen Landtages.
Wird die Bahnstrecke Merzig-Losheim wieder reaktiviert?
Die jüngste Aussage des saarländischen Wirtschaftsministeriums in dieser Sache macht zumindest ein wenig Hoffnung. Denn dort hieß es, die Umsetzung werde im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) empfohlenen werden (die SZ berichtete).
Die positive Bewertung im VEP wertete Losheims Bürgermeister Helmut Harth als „ein weiteres ermutigendes Signal zur Reaktivierung der Strecke“. In einem Schreiben an das Wirtschaftsministerium, das auch unserer Redaktion vorliegt, zeigt er sich jedoch überrascht über die Ankündigung aus dem Ministerium, da die Gemeinde bisher nicht zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde. Er fordert ein deutliches Zeichen aus der Politik, denn „die Gemeinde Losheim am See als Eisenbahn - Infrastrukturunternehmen versucht derzeit, das noch befahrene Teilstück der Strecke instand zu halten und die gesperrte Strecke, vor allem im Bereich der vielen Bahnübergänge, technisch zu sichern“. Dieser Aufwand müsse gerechtfertigt sein.
Um den Standpunkt der Gemeinde zu bekräftigen, legte er eine Resolution vor, für die sich der Gemeinderat von Losheim am See einstimmig in seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen hatte. Diese nennt mehrere Gründe, die für die Reaktivierung sprechen. Demnach trage eine Reaktivierung zu einer Einsparung von Schadstoffemissionen und einer geringeren CO2-Belastung bei. Weiterhin werde das Nadelöhr Merzig entlastet, die Unfallzahlen würden sich verringern und die Mobilität könne verbessert werden.
Wie die Gemeinde in ihrer Resolution weiter ausführt, sei bei einem neutralen, bundesweit durchgeführten Kosten-Nutzen-Vergleich ein Ergebnis erreicht worden, das über den Anforderungen liege. Die Gemeinde rechnet in dem Schriftstück zudem vor, dass die Reaktivierung durch den Bund zwischen 70 und 90 Prozent gefördert werde und weitere Bundesgelder zusätzliche Spielräume bringen könnten. Als Vorteil gegenüber anderen Strecken nennt die Gemeinde die Tatsache, dass sie selbst auch Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen sei. Ein erforderliches Ingenieur-Gutachten sei bereits erstellt worden und liege vor, und: „Weiterhin von Vorteil in diesem Zusammenhang ist, dass es hier keine notwendigen und langwierigen Verhandlungen mit der DB AG über Genehmigungsverfahren oder gar Kostenbeteiligungen geben wird“, heißt es in der Resolution. Möglichst schnell soll laut Resolution der Güterverkehr wieder aufgenommen werden, auch hier könnten spezielle Förderungen berücksichtigt werden. Der Gemeinderat erhoffe sich hierdurch eine Entlastung der Ortsteile durch den wegfallenden Lkw-Schwerlastverkehr.
Letztendlich solle auch dem Museumseisenbahnclub Losheim (MECL) eine Basis für weiteres Engagement ermöglicht werden. Die Museumszüge, die der Gemeinderat als „einen der wichtigsten Points of Interest (POI, Ort von Interesse, Anm. d. Red.) in Losheim“ bezeichnet, könnten „auch am Wochenende den Hochwaldraum besser anbinden und gleichfalls zu einer Attraktivitätssteigerung beitragen“. Hier appelliert der Gemeinderat auch an Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich und den Kreistag von Merzig-Wadern, Unterstützung in Form von Zuschüssen zu zeigen und „diese touristische Attraktion und die damit verbundenen Besonderheiten durch den Kreis noch stärker zu zeigen“. Schlegel-Friedrich hatte bereits signalisiert, dass sie für eine Reaktivierung der Strecke sei (die SZ berichtete).
Was die Bedeutung der Strecke für Losheim angeht, waren sich die Fraktionen im Gemeinderat sehr einig. Aber, betonte Christoph Neisius (CDU): Die Kosten seien ohne Geld aus dem VEP für die Gemeinde nicht zu schultern. Es gehe der dringende Appell ans Verkehrsministerium, die Bahnstrecke entsprechend einzustufen. Und auch die „Landrätin soll Worten Taten folgen lassen“. Stefan Palm (CDU) ergänzte, dass es für seine Fraktion wichtig sei, an der Strecke festzuhalten.
Stefan Scheid (SPD) betonte: „Wir wollen den Erhalt der Eisenbahnstrecke nicht nur für den Tourismus, sondern in weiterer Zukunft auch für Personen- und Güterverkehr bis Niederlosheim.“ Joachim Selzer (GALL) ergänzte, dass die großen Fraktionen in dieser Sache ihre Kanäle zur Landesregierung nutzen sollten. Notfalls sollten bei der Umsetzung Zwischenschritte gemacht werden, „sonst haben wir zum Schluss gar nichts mehr“.
Pitzius und Borger fordern Informationen zum Planungsstand
Von Barbara Scherer
MERZIG | (bsch) Kritik an der Kommunikation über den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) ÖPNV gibt es von Erhard Pitzius, dem Vorsitzenden der Plattform Mobilität Saar-Lor-Lux. „Seit Corona ist der Verkehrsentwicklungsplan aus dem Ruder gelaufen“, findet er. Die Art, wie derzeit über den Sachstand kommuniziert werde, löse Spekulationen aus. „Überall werden Bruchstücke genannt und bekannt, alles ohne Absprache mit dem Projektbeirat des VEP“, kritisiert er – so gebe es „hier mal eine Aussage von Anke Rehlinger, dort mal eine Aussage von der SPD Saar“. Mal würden Strecken wie die Bisttalbahn oder die Bahnstrecke Merzig-Losheim nicht erwähnt, dann werde zurückgerudert.
Pitzius fordert eine weitere Sitzung des Projektbeirates, zu dem nach seinen Worten auch die Plattform Mobilität gehört, und: „Anke Rehlinger und ihr Ministerium müssen klare Aussagen treffen, aber nicht schon den Entwurf des VEP bruchstückhaft in die Öffentlichkeit tragen.“ Ein Projektbeirat sollte nach seinen Worten die aktuellen Informationen „aus erster Hand erhalten und nicht aus der Presse oder Parteiverlautbarungen“.
Auch Klaus Borger, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Merziger Stadtrat, bezieht Stellung zu den jüngsten Aussagen. „Mit Bedauern und Unverständnis hat die Grünen-Fraktion zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Landesregierung die Reaktivierung der Bahnlinie Merzig-Losheim nicht in ihre Pläne aufgenommen hat“, schreibt er. Die Bedeutung des Projekts für den ländlichen Raum sei damit nicht erkannt worden. „Besonders betroffen macht es, dass es der zuständigen Verkehrsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin als Kind des Landkreises Merzig-Wadern offensichtlich an Durchsetzungskraft fehlt, dieses für Berufspendler, Güterverkehr und Tourismus wichtige Projekt in der Regierungskoalition zu priorisieren.“
Mit Blick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis befindet Borger, dass bei anderen Projekten ja Kosten eingespart werden könnten. Hier spricht er von direkten Kosten genauso wie von „Umweltkosten“ durch Inanspruchnahme der Natur.
Schließlich verweist der Grünen-Politiker auf die laufenden Baumaßnahmen in Merzig. Diese seien nach seinen Worten in der damaligen Begründung nur notwendig gewesen, „da eine Realisierung der Nordumfahrung durch die Landesregierung im Jahr 2014 ausgeschlossen wurde. Dies bedeutet, dass nach der Fertigstellung des innerstädtischen Verkehrskonzepts keine Straßenbauprojekte mehr erforderlich sind“.
Insofern wäre nach Borgers Worten durch eine Reaktivierung der Bahnstrecke Merzig-Losheim „endlich einmal ein erster wichtiger Schritt für eine Attraktivierung des ÖPNV und eine Anbindung des Verkehrsknotenpunkts Merzig mit dem Hochwaldraum gegeben“. Der Grünen-Politiker findet: „Wenn Frau Rehlinger ein Kind des Landkreises ist und es mit dem ÖPNV wirklich ernst meinen würde, müssten nun konkrete Taten und keine verschwurbelten Ankündigungen folgen.“
Gemeinderat Losheim will Bahnstrecke reaktivieren
27.03.2020 11:00
Ein Beschluss des Gemeinderates betrifft die Museumsbahn: Der Rat will nach den Worten eines Sprechers, dass die Strecke wieder intensiver genutzt wird womöglich sogar für Öffentlichen Personennahverkehr oder Güterzüge.
Deshalb soll nun ein Verkehrsgutachten erstellt werden. Die Kosten für eine mögliche Sanierung der Strecke werden auf zwölf bis 14 Millionen Euro geschätzt.
Im Verkehrsentwicklungsplan des Saarlandes ist eine Reaktivierung der Bahnstrecke Merzig - Losheim am See im SPNV vorgesehen.
Die Plattform Mobilität SaarLorLux sieht in der Elektrifizierung ein Problem für den Museumsbahnbetrieb. Eine Dampflok unter Fahrdraht wird problematisch, Akku Triebwagen und Hybridfahrzeuge können eine Alternative sein.